Pablo Held

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Pablo Held (2013)

Pablo Held (* 27. Dezember 1986 in Herdecke) ist ein deutscher Jazzpianist und -komponist, der auch international erfolgreich ist. Er gilt als „Aushängeschild einer jungen Generation von Jazzmusikern aus Deutschland, die sich mit ihrem souveränen Zugriff auf die unterschiedlichsten Spielarten zeitgenössischer Musik zwischen Pop, Jazz und Klassik, zwischen Komposition und Improvisation eine enorme Freiheit erspielt haben.“[1]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Held wuchs in einem musikalischen Umfeld auf: Sein Vater, Pianist und Komponist, unterrichtet an der Musikschule in Hagen; seine Mutter, die als Klavierstimmerin arbeitet, spielt neben Klavier auch Gitarre und komponiert ebenfalls. Als Vierjähriger bekam Pablo Held ersten Schlagzeugunterricht, mit zehn Jahren wechselte er zum Klavier und begann mit 18 Jahren sein Jazzklavierstudium in Köln bei John Taylor und Hubert Nuss an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, welches er mit Auszeichnung abschloss.[2]

Held machte vor allem mit der Musik seines Trios, zu dem seit 2005 beständig Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel gehören, und seines großen Ensembles Glow auf sich aufmerksam. Seit 2023 tritt er auch mit seinem Quartett "Buoyancy" in Erscheinung.[3] Er gehörte zu den Gruppen von Niels Klein, Sebastian Gille, Nicolas Simion, Denis Gäbel, Tobias Christl und Norbert Scholly, ist aber auch als Sideman in weiteren Projekten der europäischen Jazzszene aktiv.

Konzertreisen führten Held in die USA, nach England, Irland, Kolumbien, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Griechenland, Türkei, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Russland, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Serbien, Bulgarien, Kasachstan, Kirgisien, Lettland, Estland, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Holland, Schweiz, Österreich, Luxemburg. Er arbeitete mit John Scofield, Chris Potter, Dave Liebman, Till Brönner, Johannes Enders, WDR Big Band, NDR Bigband, Manfred Schoof, Nils Wogram, Wolfgang Muthspiel, Jason Seizer, Simon Millerd, Ella Zirina und anderen zusammen.

Pablo Held ist auf über 20 Tonträgern zu hören. Seine eigenen CDs, zunächst veröffentlicht auf Pirouet Records, wurden von der weltweiten Fachpresse hochgelobt; die Alben Music und Glow wurden mehrfach zur „CD des Monats“ in verschiedenen Magazinen und Blogs gewählt.

Seit 2011 ist Pablo Held als Dozent am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück tätig und gibt weltweit Workshops. Im Loft (Köln) kuratiert er die Konzertreihe Pablo Held Meets. Diese fand zum ersten Mal 2017 statt. In seiner Interviewreihe Pablo Held Investigates spricht er seit 2018 mit musikalischen Idolen und Weggefährtinnen.[4]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Held ist Empfänger des Westfalen-Jazzpreises (2009), des WDR-Jazzpreises (2011) in der Kategorie „Improvisation“ und des Horst & Gretl Will Stipendiums der Stadt Köln (2012). Das Pablo Held Trio erhielt im Jahr 2013 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.[5] Im Jahr 2014 bekam das Trio den SWR-Jazzpreis.

Pablo Held beim Aarhus Jazz Festival 2014

Diskografische Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pablo Held – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ich nabel mich mal ab Die Zeit 28. November 2013
  2. Andreas Fasel: Klavier spielt man nicht mit den Fingern. In: DIE WELT. 21. September 2008 (welt.de [abgerufen am 6. Mai 2020]).
  3. deutschlandfunk.de: Pablo Helds Buoyancy Quartet. Abgerufen am 11. Oktober 2023.
  4. Pablo Held Investigates. Abgerufen am 9. Oktober 2023 (englisch).
  5. Gewürdigt wurde „die besondere Fähigkeit der musikalischen Kommunikation des Trios.“ –Landesmusikrat NRW Förderpreise (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)
  6. Beate Sampson Elders (Besprechung, Bayerischer Rundfunk) (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)
  7. Besprechung Jazzzeitung
  8. Hans-Jürgen Linke: Energie des Zusammenhangs – „Ascent“: Pablo Helds neues Album mit maximal sechsköpfigem Trio. In: Frankfurter Rundschau. 10. Januar 2020, abgerufen am 5. April 2020.
  9. Sarah Seidel: Jazzalbum der Woche: "Buoyancy" von Pablo Held. In: NDR. 13. April 2023, abgerufen am 17. April 2023.